Das war mal wieder eine ganz spontane Idee. Es ist Freitag Abend und das Thermometer zeigt noch über 30 Grad an. Spontan setzen wir uns ins Auto und fahren an die Ostsee. Wohin? Keine Ahnung! Hauptsache erstmal los, denn es ist schon ziemlich spät.
Sunset
Den Sonnenuntergang am Meer zu fotografieren, steht schon etwas länger auf meiner To-do-Liste. Als wir im Auto unterwegs sind, durchforste ich das Internet nach einem geeigneten Fotospot. Ernüchternd stelle ich irgendwann fest, dass es gar nicht so einfach ist, einen Fotospot zu finden, wo sie Sonne im Meer verschwindet. Zumindest nicht an der Ostsee. Denn wie wir alle im Kindergarten schon gelernt haben…
„Im Osten geht die Sonne auf, im Süden hält sie Mittagslauf, im Westen wird sie untergehen, im Norden ist sie nie zu sehen.“
Daher ist die Ostsee wohl eher für Sonnenaufgänge geeignet. Zumindest, wenn man die Sonne über dem Meer sehen will. Auf der Karte, auf meinem Smartphone sehe ich, dass der Weißenhäußer Strand in einer Bucht liegt. Hier geht die Sonne über dem Wasser unter. Im Hintergrund wird zwar das Ende der Bucht zu sehen sein, aber nicht das offene Meer. Aber das schien mir eine gute Alternative zu sein…
Am Weißenhäuser Strand
Ich war noch nie hier, und kenne den Weißenhäuser Strand daher nur vom „hören-sagen“. Als wir dort ankommen sind, und durch das Feriendorf zur Ostsee gehen, bin ich etwas erschrocken, wie touristisch es hier ist. Denn es ist ein reines Feriendorf mit eigener Infrastruktur. Plattenbauten und einige Bungalows stehen dicht an dicht in den Dünen vor der Ostsee. Die zahlreichen Spiel- und Freizeitflächen sind gut besucht. Mir sind das zu viele Menschen auf einem Haufen in Zeiten von Corona. Also, versuchen wir schnellstmöglich an die Ostsee zu kommen, und die Plattenbauten hinter uns zu lassen.
Als wir die Anlage endgültig passiert haben, und in den Dünen ankommen sind, führt uns ein schmaler Pfad an die Ostsee. Allerdings werden es nicht weniger Menschen, sondern immer mehr. An der Seebrücke angekommen, dann die ernüchternde Erkenntnis. Auch am Strand ist noch ordentlich was los. Im und am Wasser tummeln sich Menschen(-massen). Das konnte man ja nun wirklich nicht voraussehen. 😉 Das an einem sehr touristischen Ort in den Sommerferien, wo nach 20 Uhr das Thermometer noch mehr als 30 Grad anzeigt, noch so viel los ist. 😉
Abgesehen davon, ist das auch so kein schöner Fotospot. Zumindest im Sommer nicht. Denn zahlreiche Tretboote liegen am Strand verteilt, und kleine Schwimminseln oder auch Flöße treiben auf der Ostsee. Für Ferien mit Kinder ist das vielleicht optimal, doch dafür sind wir ja nicht hier. Also kurz überlegen und neu orientieren…
In den Dünen am Weißenhäußer Strand
Da ich am Stand kein Fotomotiv gefunden habe, entschied ich mich meinen ursprünglichen Plan über Bord zu werfen. Wir gehen zurück in die Dünen und hier finde ich meinen Fotospot. Hier versinkt die Sonne nicht im Meer, sondern verschwindet ganz langsam und farbenfroh hinter den Dünen.
Kamera, Einstellungen, Tipps und Fotospots
Meine Kamera:
Kamera: | Nikon Z 7 |
Objektiv: | NIKKOR Z 24–70 mm 1:4 S |
Stativ: | Rollei C6i Carbon Stativ |
Meine Einstellungen:
ISO: | 100 |
Blende: | f22 |
Verschlusszeit: | A-Modus (Zeitautomatik) ggf. Belichtungsreihe (BKT) |
Tipp 1
Durch die sehr kleine Blende F22, entsteht der Stern bzw. Blendenstern bei der Sonne. Bedenke, je größer die Blendenzahl ist, desto weiter schließt sich die Blende und je kleiner die Blendenzahl ist, desto großer wird die Blende.
Tipp 2
Die Lichtverhältnisse bei Sonnenaufgängen bzw. -untergängen sind sehr unterschiedlich. Die Sonne und teilweise der Himmel sind sehr hell, dagegen ist der Vordergrund zu dunkel. Du kannst mit einem Foto also entweder den Himmel richtig belichten, dann ist jedoch der Vordergrund zu dunkel. Oder du belichtest den Vordergrund richtig, dann ist aber die Sonne und der Himmel überbelichtet.
Um dein Foto annähernd richtig zu belichten, kannst du also entweder einen Verlaufsfilter verwenden oder eine Belichtungsreihe (BKT) erstellen.
Bei der Belichtungsreihe werden 3, 6, 7 oder 9 Fotos vom selben Motiv erstellt mit unterschiedlichen Belichtungszeiten. Später werden die Fotos in einem Bildbearbeitungsprogramm als HDR zusammengesetzt. Beim Zusammensetzen als HDR erkennt das Programm welcher Bereich in den einzelnen Fotos richtig belichtet sind. Diese richtig belichteten Bereiche werden zu einem Foto zusammengesetzt. So entsteht, ein in allen Bereichen richtig belichtetet Foto, bei sehr unterschiedlichen Lichtverhältnissen.
Die meisten Kameras lassen sich so einstellen, dass sie automatisch eine Belichtungsreihe erstellen. Wie das genau an deiner Kamera funktioniert, entnimmst du bitte deiner Bedienungsanleitung.
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